Bukarest
Bukarest - Bucuresti
(gesprochen Bukurescht) -
die zwei Millionen Metropole Rumäniens, feierte 2004 das 545. jährige Jubiläum ihrer ersten urkundlichen Erwähnung. Nach der Legende wurde
die Ortschaft von einem Hirten Namens Bucur
gegründet. Die erstmalig in
einem Dokument des Vlad Tepes 1459 erwähnte Stadt Bukarest entwickelte sich zur Curtea
(Fürstensitz) der Walachei, der nach
dem Fall von Konstantinopel
besondere Bedeutung als Hüter der
christlichen Welt bekam.
Eines der
romantischsten und geheimnisvollsten
Viertel der Stadt Bukarest liegt rund um den Curtea Veche, den alten Fürstenhof des Vlad Tepes, und die Strada Lipscani (benannt nach Händlern
aus Leipzig) und der angrenzenden Zunftstraßen Covaci (Schmiede), Sepcari (Hutmacher) etc. Hier befindet sich
der historische Kern von Bukarest bzw. das, was nach der Stadterneuerungswut
von Ceaucescu davon übrig geblieben ist. Große Teile
der Altstadt fielen der Repräsentationssucht
Ceauscescus zum Opfer, als der
Palatul Popului entstand, das nach dem Pentagon zweitgrößte Gebäude der Welt, sowie der Boulevard Uniri und die Piata Uniri mit den angrenzenden
Straßenzügen. Glücklicherweise
blieb der Hanul lui Manuc
(Herberge des Manuc) erhalten, eine aus dem 18. Jh.
stammende Karawanserei, noch Hotel und Gastronomie immer mitten in der Millionenstadt.
Nach der
Vereinigung der Woiwodschaften (Fürstentümer) Walachei und Moldau wurde Bukarest Hauptstadt. Französischer Einfluß wurde bestimmend,
was sich insbesondere im Stadtbild nach
dem großen Stadtbrand von 1847 zeigte mit breiten Boulevards, Pariser Architekturstil, großzügigen Parkanlagen und der späteren Anlage
von Nobelbezirken wie Cotroceni, dem Triumphbogen und der eigenartigen Mischung von Historismus, Brancuveanu-Stil und
westeuropäischem Art Nouveau. Nicht
zuletzt deswegen und wegen des eleganten und reichen Lebens seiner Einwohner trug Bukarest die Bezeichnung „Paris
des Ostens“.
Zu den wichtigsten
Straßen Bukarests gehört die Calea Victoriei. Hier reihen sich die eleganten Paläste der ehemaligen Bojaren und Prachtbauten wie Perlen auf der Schnur: Die Villa Vernescu, (heute ein Casino), der Cantacuzino Palast (heute das Museum des Komponisten
George Enescu), die Casa Monteoru
(heute Sitz des Schriftstellerverbands), die Casa Grigore
Romanit (heute Kunst-Museum), das Ateneul Roman
(der eindrucksvolle Musiktempel mit bekrönter Rotunde hinter klassizistischem Säulenportal), dem Palatul Regal (Königspalast, heute beheimatet er verschiedene
Kunstmuseen), das Senatsgebäude,
von wo aus Ceaucescu 1989 seine letzte Rede hielt, bevor
er kurz per Hubschrauber seinem Ende entfliehen konnte. Weiter die orthodoxe Biserica Cretulescu (Cretulescu Kirche), der Cercul
Militar National (Militär
Club), die mit bunten Glasdächern bekrönte Pasajul Macca-Villacrosse (Macca-Villacrosse Passage) und der
monumental-imponierende Palatul
CEC (Sparkassenzentrale).
Das war nur die Calea Victoriei, ohne daß der
Boulevard Gheorghe Magheru, der
Boulevard Carol I, die Calea Motilor,
die Calea Dorobantilor und der Boulevard Kiseleff vergessen werden dürfen, um nur einige zu nennen.
Daneben das 1864 errichtete Gebäude der Universität Bukarest, der 1895 gebaute Justizpalast, das Rathausgebäude aus dem Jahre 1910 und das alte Parlamentsgebäude aus dem Jahr
1907. Zu den schönsten und berühmtesten Kirchen der rumänischen Hauptstadt zählen die Stavropoleus – Kirche (aus dem 18. Jh.)
und die Patriarchenkirche (aus
dem 17. Jh.).
Eine besondere
Sehenswürdigkeit Bukarests ist das am Ufer des Herastrau-Sees gelegene Dorfmuseum. Das Freilichtmuseum vereint Bauernhöfe aus allen Teilen
des Landes. Außerdem muss
man auch das
Museum des rumänischen
Bauerns erwähnen: Ein
Museum, das 1994 für seine Originalität den Preis des „Besten europäischen Museums“ des Jahres erhalten hat.
Doch die rumänische
Hauptstadt verfügt über unzählige Sehenswürdigkeiten für Museumsliebhaber. Das in einem Bojarenpalast aus dem 19. Jh. untergebrachte,
Geschichtsmuseum der Stadt Bukarest, das Nationale Geschichtsmuseum Rumäniens, das Kunstmuseum des Landes im ehemaligen
königlichen Schloss, das Nationale Museum Cotroceni im Schloss Cotroceni,
dem gegenwärtigen Sitz des Präsidenten Rumäniens, das Bauernmuseum, das Militärmuseum, das Museum der jüdischen Gemeinschaft in Rumänien sind nur
einige Beispiele dafür.
Und was wäre eine
Metropole wie Bukarest ohne ein
solch reichhaltiges kulturelles und kulinarisches und
Unterhaltungs-Angebot, das inzwischen
kaum westeuropäische Vergleiche zu scheuen
braucht. Bukarest schläft nicht: Theater, Oper, Freilichtbühnen, Kinos und Festivals wetteifern mit ihren Programmen.
Unzählige Restaurants und Sommergärten
mit Life Musik, Discos,
Clubs lassen kaum Wünsche offen.
In der Nähe
der Hauptstadt finden sich einige
Klöster und Monumente, die ebenfalls ein Besuch
wert sind, und zwar die Klöster Snagov, Cernica, Pasarea, Caldarusani und Tigansti sowie auch die Schlösser von Mogosoaia, Buftea und Heresti.